WIESBADEN. - Offene Türen und Zeit zum Innehalten: 21 Kirchen in Wiesbaden laden am Freitag, 2. September, ab 18 Uhr bei der 15. Nacht der Kirchen einen Abend lang in ökumenischer Verbundenheit zum Hören, Sehen und Staunen ein. Die Nacht wird um 18 Uhr mit einem gemeinsamen Glockengeläut aller teilnehmenden Kirchen eröffnet. In der St. Bonifatiuskirche wird das Programm um 23.30 Uhr mit einer ökumenischen Schlussandacht mit Stadtdekan Klaus Nebel und dem evangelischen Dekan Martin Mencke beendet.
Die schönsten Hochzeitsmelodien
Geprägt ist die Kirchennacht vor allem durch das hochkarätigen Musikprogramm: Von anspruchsvoller Orgelmusik bis hin zu Posaunenklängen mit Jazz, Spirituals und Swing und Gospel ist für jeden Geschmack etwas dabei. In den beiden Sonnenberger Kirchen (Thalkirche und Herz-Jesu) haben die Kirchenmusiker Szilvia Tóth (Orgel) und Andreas Karthäuser (Keys) über die konfessionellen Grenzen hinweg ein musikalisches Programm vorbereitet. In der katholischen Kirche Herz-Jesu werden sie noch verstärkt von Wolf Dobberthin (Sax), um dann zu Dritt ihre „schönsten Hochzeitsmelodien“ zum Besten zu geben, darunter wird man Astor Piazzollas „Libertango“ genauso hören wie klassische Kirchenlieder.
Flucht und Integration
An vielen Orten sind wieder Kirchen- und Turmführungen im Angebot: In der St. Bonifatiuskirche können die Besucher dabei den Kirchenraum per Smartphone entdecken, eine besondere App macht es möglich. Die Polnische Gemeinde in der Kirche Heilige Familie widmet sich dem Wiesbadener Schöpfungszyklus von Reinhrad Daßler. In der spanischsprachigen Gemeinde in der Kirche Dreifaltigkeit werden „Heilige Pforten der Vergebung“ am Jakobsweg betend betrachtet. Dazu hören die Besucher mittelalterliche spanische Pilgergesänge. Außerdem greifen einige Kirchen mittels Film, Literatur und Ausstellung das Thema Flucht und Integration auf.
In die Autobahnkirche und auf den Neroberg
Neben der St. Bonifatiuskirche mit den Kirchorten Dreifaltigkeit, St. Elisabeth und Heilige-Familie und den fünf protestantischen Innenstadtkirchen (Ringkirche, Bergkirche, Lutherkirche, Marktkirche, Kreuzkirche) können Besucher in diesem Jahr erstmals auch die Kirchen in den nordöstlichen Stadtteilen Wiesbadens erkunden: In den katholischen und den evangelischen Kirchengemeinden in Sonnenberg, Auringen, Naurod und Wildsachsen am Taunus. Die Autobahnkirche Medenbach ist von 18 bis 22 Uhr geöffnet und lädt Besucher unter dem Motto „Von der Hektik des Alltag zu Musik und Stille“ ein, in die besondere Atmosphäre dieses Gotteshauses an der Autobahn einzutauchen. Außerdem wird in die anglikanische Kirche St. Augustine und die Altkatholische Friedenskirche eingeladen. Zu zwei einstündigen Führungen (20 Uhr und 21 Uhr) öffnet erneut die Russisch-Orthodoxe Kirche auf dem Neroberg ihre Pforten.
Kostenfreier Shuttle
Alle beteiligten Kirchen können mit einem kostenlosen Bus-Shuttle der ESWE-Verkehr erreicht werden. Die drei Shuttle-Busse führen die Beschriftung „Nacht der Kirchen“ und fahren im Halbstundentakt. Zwei Sonderbusse fahren darüber hinaus die Russisch-Orthodoxe Kirche auf dem Neroberg an (19.45 und 20.45 Uhr ab Hauptbahnhof) und stündlich ab 17.30 Uhr (Hauptbahnhof) die Autobahnkirche Medenbach. (PM)
Der genaue Fahrplan und das gesamte Programm findet sich online unter www.kirchen-wiesbaden.de. Das Programmheft ist in allen beteiligten Kirchen sowie in der Tourist-Info am Marktplatz, im Roncalli-Haus (Friedrichstraße) und im Haus an der Marktkirche (Schlossplatz 4) und erhältlich. Besucher können sich das Programm außerdem als App fürs Smartphone in den App-Stores von Google und Apple unter dem Kürzel NdKWi auf das Telefon kostenlos herunterladen. Der mobile Führer durch die Kirchennacht bietet einen „Kirchenfinder“, den Busfahrplan, Spiele und das Programm.