Mit offenem Blick für die Menschen
Verantwortung zu übernehmen ist Dietmar Horsmann noch nie schwergefallen, weder beruflich noch im Ehrenamt. Für sein jahrzehntelanges Wirken für die Caritas und sein Engagement in St. Bonifatius Wiesbaden überreichte ihm Diözesancaritasdirektor Dr. Karl Weber jetzt im Auftrag von Bischof Georg Bätzing die Georgsplakette, die höchste Auszeichnung des Bistums Limburg. Caritas „ist eine Haltung der Zuwendung, die sich wie ein roter Faden durch ein Leben ziehen kann“, sagte Weber in seiner Laudatio. In seiner „unaufdringlichen und doch zugleich konsequenten Arbeit“ habe sich Horsmann stets der Ängste, Nöte und Sorgen der Menschen angenommen.
„Es gibt etwas zu verleihen und auszudrücken: Ein großes Dankeschön – ohne dass es eingefordert war“, dankte auch Benedikt Berger von der Katholischen Region Wiesbaden Rheingau Taunus Horsmann bei der Ehrung im katholischen Gemeindezentrum in Martinsthal. „Du vereinst, was unsere Region braucht“, sagte Dr. Renée Jaschke, die Vorsitzende des Regionalsynodalrats, die Horsmann als konstruktiv, aufgeschlossen und jemanden, der mit offenen Blick auf die Menschen zugehe, beschrieb.
Schon früh in der Caritas engagiert
Bereits mit 18 Jahren war Dietmar Horsmann Lektor und zog in seiner Heimatstadt Aachen bei der Caritas-Haussammlung von Tür zu Tür. Nach dem Abitur leistete er sein FSJ in einem Pflegeheim der Caritas. Im Anschluss an die Pflegehelferausbildung studierte er Sozialarbeit und kam 1983 nach Wiesbaden, wo er bis 2022 im Jugendamt der Stadt Wiesbaden als Sozialarbeiter tätig war.
In seiner Pfarrei St. Bonifatius Wiesbaden hat er laut eigener Aussage „alles Mögliche“ gemacht. Das darf man in Horsmanns Fall ruhig wörtlich nehmen, so hat er unter anderem den Familienkreis geleitet, war in der Taufvorbereitung und mehrfach als Firmkatechet tätig. In den Pfarrgemeinderat hat er sich eingebracht, zeitweise als stellvertretender Vorsitzender, sowie in den Stadtsynodalrat und in die Stadtversammlung. Engagiert war er zudem im Hauptausschuss Pastorale Dienste in Limburg. Aktuell organisiert er die Wallfahrten in St. Bonifatius und ist in der Citypastoral aktiv.
Auch in der Wiesbadener Caritas übernahm Dietmar Horsmann Verantwortung. Im Jahr 2007 wurde er in den Caritasrat gewählt und war von 2013 bis 2019 Vorsitzender des Gremiums. Er hat die Fusion der Caritasverbände Wiesbaden, Rheingau, Untertaunus kompetent begleitet. In seine Zeit fiel unter anderem die Satzungsreform.
Karitatives Engagement als Ausgleich
„Verantwortung zu übernehmen ist für mich in Ordnung und liegt mir Blut – schon durch meinen früheren anspruchsvollen Berufsalltag“, so der ehemalige Sozialarbeiter. Im Beruf habe er so viele schwierige Lebenslagen gesehen, da sei das kirchliche und karitative Engagement immer ein guter Ausgleich gewesen. „Es hat Spaß gemacht, etwas zu bewirken“, sagt Horsmann. Mittlerweile lebt der 66-jährige Vater von vier Kindern mit seiner Frau in Eltville, doch die Bindung zu St. Bonifatius ist ungebrochen. Sichtlich gerührt nahm Horsmann die Georgsplakette entgegen und betonte dabei: „Ich habe nichts alleine gemacht.“ Oder wie Weber sagte, für den Pilger Horsmann sei es nicht nur wichtig gewesen gemeinsam aufzubrechen, sondern auch immer gemeinsam anzukommen.