Tief Luft holen für ein friedliches Miteinander
Spiegel vor dem Hessischen Landtag: Mit dieser Aktion hat die Hessen-Caritas am Mittwoch, 9. Oktober 2024, vor dem Landtag in Wiesbaden ein Zeichen für ein friedvolles und demokratisches Miteinander gesetzt. Landtagsabgeordnete von CDU, FDP, Grünen und SPD sowie die hessische Sozialministerin Heike Hofmann diskutierten mit Vertreterinnen und Vertretern der Caritas aus den Bistümern Fulda, Limburg und Mainz darüber, wie das gesellschaftliche Miteinander gelingen kann.
Frieden beginnt bei mir
Etwa zwei Meter hohe Spiegel mit der Aufschrift „Frieden beginnt bei mir.“ verwiesen darauf, dass jeder Mensch dazu beitragen kann, Frieden zu stiften. „Der Spiegel als Reflexion auf sich selbst ist ein gutes Medium, um der Frage nachzuspüren: Wo beginnt denn Frieden? Eine Antwort von vielen Politikerinnen und Politikern war heute: Wenn ich in Frieden leben kann und zufrieden bin, dann hat das auch Auswirkungen auf mein Gegenüber, auf meine Arbeit, auf alles“, sagte Regina Freisberg, Vorsitzende der Hessen-Caritas und Mainzer Diözesancaritasdirektorin. Für ein friedliches, gesellschaftliches Miteinander brauche es den entschlossenen Einsatz von Politik, freier Wohlfahrtspflege und das persönliche Engagement jedes einzelnen Menschen, so die Hessen-Caritas.
Miteinander reden und zuhören
„Frieden beginnt schon damit, dass wir anderen zuhören und versuchen, uns in die Lage des anderen zu versetzen. Gleichzeitig braucht es für gesellschaftlichen Frieden auch Klarheit. Wir müssen auch sagen, was nicht geht“, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Cirsten Kunz-Strueder. Was jeder im Kleinen für den Frieden machen kann, sei, tief Luft holen, statt sauer auf andere zu sein. Der innere Frieden sei der Schlüssel für ein gutes gesellschaftliches Miteinander. „Ein gutes, friedliches Miteinander kann gelingen, wenn wir miteinander reden und nicht übereinander. Wir haben verschiedene Positionen und unterschiedliche Denkweisen, das ist ganz normal. Es gilt sie auszudiskutieren und dann einen gemeinsamen Konsens zu finden oder in einer Abstimmung eine Mehrheit zu finden“, so Marcus Bocklet, Landtagsabgeordneter und sozialpolitischer Sprecher der Grünen.
Selbst ein Vorbild sein
„Wenn man will, dass die Gesellschaft demokratischer wird, ist es wichtig, dass man selbst auch ein empathisches Vorbild ist“, sagte Nadine Gersberg, SPD-Landtagsabgeordnete. Dazu zähle für sie, zum Beispiel zu den eigenen Kindern oder Nachbarn nicht schroff zu sein, sondern anderen Menschen Hilfe anzubieten. „Es sind die vielen kleinen Dinge im Alltag, die Demokratie erzeugen“, so Gersberg. Der Frieden im Kleinen beginne für Wiebke Knell, FDP-Fraktionsvorsitzende im Hessischen Landtag, damit, sich dafür einzusetzen, „dass jeder Mensch sich nach seinen Fähigkeiten entwickeln kann. Und dass wir uns alle für unsere Demokratie einsetzen, weil Demokratie am Ende auch für den sozialen Frieden sorgt.“
Mit der Aktion vor dem Landtag wollte Regina Freisberg die Gäste dazu anregen, sich mit den Fragen zu beschäftigen: „Was hat Frieden mit mir persönlich zu tun und was mit meinem beruflichen Kontext? Was bedeutet das für die politische Arbeit?“