Vier Wochen intensiv in Kontakt mit Gott
„Zu Exerzitien im Alltag in der Region“ laden die drei katholischen Pastoralreferentinnen Marianne Brantzen (Wiesbaden), Sonja Haas-Wessendorf (Rheingau) und Marlene Wynands (Untertaunus) in der Fastenzeit ein. Ganz bewusst richtet sich das Angebot erstmals an alle Menschen in der sich gerade neu gründenden Region. Über die Chancen und Möglichkeiten der pastoralen Arbeit in der Region, berichtet Marianne Brantzen im Interview.
Sie beschreiten mit zwei Kolleginnen Neuland und planen erstmals für die neue Region Rheingau Wiesbaden Untertaunus die gemeinsame Fastenaktion „Exerzitien im Alltag in der Region“. Wie entstand die Idee?
Brantzen: Eher zufällig. Ich bin in einer anderen Sache auf die Kollegin Sonja Haas-Wessendorf aus dem Rheingau gestoßen und hatte gesehen, dass in ihrem Profil auf der Homepage „Kirchenentwicklung“ als Arbeitsfeld steht. Genau dieses Feld habe ich für unsere Pfarrei neu übernommen. Also habe ich sie bei unserem Telefonat einfach mal gefragt, was sie da so macht. Wir sind dann im August letzten Jahres in meiner Heimatstadt Rüdesheim mal miteinander Eis essen gegangen und haben dabei die Idee entwickelt, auf Ebene der Region etwas Inhaltliches zu machen. Da wir beide Erfahrungen mit Exerzitien im Alltag hatten, haben wir das ins Auge gefasst. Sonja Haas-Wessendorf hat dann noch Marlene Wynands aus dem Untertaunus angesprochen und so sind wir es dann gemeinsam angegangen.
Was genau ist geplant und wie wurden die Aufgaben verteilt?
Brantzen: Wir wollen in der Fastenzeit 4-wöchige Exerzitien im Alltag zur Abrahamsgeschichte anbieten. Die Teilnehmer bekommen jeweils für Montag, Mittwoch und Samstag biblische Impulse mit Fragen zum Bedenken für das eigene Leben. Sonja Haas-Wessendorf hat diese „spirituellen Übungen auf Ostern hin“ für ihre Pfarrei (Hl. Kreuz, Rheingau) schon konzipiert und uns dann einfach das Material zur Verfügung gestellt. Für die Feinabsprachen haben wir uns im Dezember in Videokonferenzen zusammengeschaltet.
Worin liegt der Vorteil der gemeinsamen Planung und Durchführung?
Brantzen: Der Vorteil liegt ganz klar darin, dass wir verschiedene Wege der Teilnahme eröffnen können. Sonja Haas-Wessendorf und ich bieten über die ganze Zeit verteilt drei optionale Begleittreffen an unserem jeweiligen Ort an. Marlene Wynands begleitet die Teilnehmenden durch wöchentliche Zoom-Treffen, die ortsunabhängig sind. Man kann natürlich auch ohne Begleittreffen, ganz für sich persönlich das Postkartenset mit den Impulsen bekommen und allein oder mit Familienangehörigen durchführen. So kann man sich während der Zeit als Teil einer großen Gebetsgemeinschaft, egal wie und wo man teilnimmt, fühlen.
Was die Vorbereitung der Inhalte angeht, können wir uns in Zukunft gegenseitig unterstützen und ergänzen.
Wird es in Zukunft öfter solche Aktionen geben? In welchen Bereichen wäre das denkbar?
Brantzen: Ich persönlich sehe in der Region eine große Chance. Gerade Aktionen im Bereich der Kirchenentwicklung finde ich als eine Pfarrei allein schwierig umzusetzen. Ich könnte mir eine Börse des „best practice“ gut vorstellen und dass Dinge, die schon einmal gut gelaufen sind, an anderer Stelle in der Region wiederholt werden. Oder dass es ein Team „Kirchenentwicklung Rheingau-Wiesbaden-Untertaunus“ gibt, das gemeinsam niederschwellige Aktionen plant und umsetzt. Zum Beispiel schwebt mir schon länger ein „Tretboot-Gottesdienst“ am Schiersteiner Hafen oder anderswo vor. Da braucht es aber einfach mehrere Leute in der Organisation.
Es gibt zahlreiche Ausflugziele in unserer Region, wo Aktionen der Familienkirche stattfinden könnten. Ein spirituelles Angebot für die geprägten Zeiten lässt sich ohne viel Aufwand immer gut realisieren. Neben den ganzen formalen und organisatorischen Umstrukturierungen finde ich ein solches inhaltliches Angebot sehr wichtig. Die Strukturen mögen sich ändern, aber die Inhalte sind und bleiben uns allen gemeinsam.
Exerzitien im Alltag in der Region
Fastenimpulse zur Einstimmung auf Ostern - von Bibelstellen über Gebetsvorschläge bis zur Betrachtung der Lebenssituation - gibt es per Postkarte oder Mail, bei persönlichen Treffen und Online-Meetings. Die Aktion geht von Montag, 26. Februar 2024, bis Samstag, 23. März.
Die Tagesimpulse erhält man dreimal pro Woche per Mail (Registrierung über info@heilig-kreuz-rheingau.de) oder als Postkartenset zur Abholung im Zentralen Pfarrbüro St. Peter und Paul, Alfred-Schumann-Straße 27, 65201 Wiesbaden.
Bei drei Treffen am Montag, 19. Februar, Montag, 11. März, und Freitag, 22. März jeweils um 19 Uhr in der Kapelle von St. Peter und Paul, Alfred-Schumann-Straße 27, 65201 Wiesbaden, ist Zeit für persönlichen Austausch. Treffen sind zudem an den Donnerstagen, 22. Februar, 7. März, und 21. März, jeweils um 19 Uhr im Pfarrhaus Geisenheim, Zollstraße 8, geplant. Alternativ wird mittwochs (28.2., 6.3., 13.3., 20.3.) jeweils um 20 Uhr ein Zoom-Meeting (begrenzte Teilnehmendenzahl) angeboten. Die Zugangsdaten erhält man bei Marlene Wynands, m.wynands@ katholisch-idsteinerland .de.