Eltville, 30.06.2025
Trost braucht einen Platz
Ab August lädt eine besondere Trostbank auf dem Eltviller Friedhof dazu ein, Platz zu nehmen: Dort stehen Trauerseelsorgerinnen und -seelsorger bereit, um Menschen in ihrer Trauer beizustehen und ihnen ein offenes Ohr für Gespräche zu schenken. Das Pilotprojekt wird als Kooperation zwischen der Stadt Eltville am Rhein und der Katholischen Region Wiesbaden | Rheingau | Taunus durchgeführt. Genauere Informationen folgen.
Für viele Menschen ist der Besuch des Friedhofs mit Trauer, Schmerz und Verlust verbunden. Gerne würden einige von ihnen die Erinnerungen an die liebe verstorbene Person mit einer anderen Person teilen. Wir wollen als Kirche in der Region gerne da sein, wo die Menschen uns brauchen. Oder wie Gemeindereferentin Petra Schleider es formuliert hat: „Wir können nicht hinter unseren Türen warten, dass die Menschen kommen, sondern wir müssen offen sein und zu ihnen gehen.“
Ehrenamtliche Zeitschenkende
Die Stadt Eltville am Rhein initiiert zurzeit ein Projekt, in dem ehrenamtliche „Zeitschenkende“ ältere und einsame Menschen besuchen (ohne dabei Pflegeleistungen zu übernehmen) und ihre Zeit schenken – ein Projekt, mit dem der zunehmenden Einsamkeit in unseren Nachbarschaften begegnet werden soll. Zudem sollen im gesamten Stadtgebiet „Zuhörbänke“ ausgewiesen werden, auf denen ehrenamtliche Zuhörerinnen und Zuhörer zu festen Zeiten Platz nehmen und zuhören – offen, urteilsfrei und mit Zeit im Gepäck.
Die Trostbänke fügen sich als Teilprojekt mit dem Schwerpunkt der Trauerseelsorge in das Gesamtprojekt ein. Sie sind in unserer Region ein Pilotprojekt, das bei erfolgreicher Umsetzung möglicherweise auch an anderen Orten in der Region „Nachahmer“ finden kann.
Christina Kunkel