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Eine Zeit, dankbar zu sein

Die Regionalleitung lädt zu den Erntedankgottesdiensten in der Region ein

Wer dieser Tage durch den Rheingau fährt, bestaunt nicht nur die wunderbaren bunten Weinbergslandschaften, sondern wundert sich vielleicht auch, über schlammige Straßen, kurze Staus, wenn der Vollernter in die Enge Hofeinfahrt einparkt, und das erhöhte Traktoraufkommen.  Es ist Weinlese!  

In diesem Jahr erinnert sich der Rheingau auch an die zufällige Entdeckung der Spätlese auf Schloss Johannisberg vor 250 Jahren. 1775 verspätete sich aus heute ungeklärten Gründen der Kurier, der beim Fürstbischof zu Fulda die Leseerlaubnis einholen sollte. Die reifen Trauben waren längst verschrumpelt und verfault. Als der Bote doch noch eintraf und die Trauben gelesen und gekeltert werden konnten, stellten die Mönche eine außergewöhnliche Qualität und Süße fest. Ein kleines Wunder? Die Edelfäule war entdeckt, ein Meilenstein in der Geschichte des Weinbaus. 

Die Ernte wird sichtbar im Alltag

Im Rheingau aufgewachsen, hat die Zeit der Weinlese für mich immer auch etwas Nostalgisches – der Geruch von Most, bunte Weinberge, Federweißer - etwas, das mich mit meinem persönlichen Früher, aber auch mit vergangenen Generationen, verbindet: Die Traubenernte, ein festes Ereignis im immerwährenden Kreislauf der Jahreszeiten. 

Der Vorgang der Ernte wird kurz sichtbar in unserem Alltag. Die Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner im Rheingau lebt nicht direkt von der Landwirtschaft oder dem Weinbau. Der Moment der Ernte und die damit verbundenen kleinen “Störungen” im Alltag, wie ein kurzer Stau, sind sichtbare Erinnerungen daran, dass unsere Lebensmittel und Konsumgüter nicht wie von Zauberhand plötzlich über Nacht im Supermarktregal erscheinen, sondern, dass dem ein Produktionsprozess voransteht, der menschliche Arbeit erfordert und von externen Faktoren, wie dem Wetter, abhängt.  

Nichts ist selbstverständlich

Die Zeit der Ernte ist eine Zeit, dankbar zu sein, für das vermeintlich Selbstverständliche, das es eben nicht ist. Die sich zunehmend verändernden klimatischen Bedingungen stellen auch den Weinbau heute vor große Herausforderungen. Eine Zeit, kurz Inne zu halten (ob es unfreiwillig ist, weil ein Vollernter auf der Straße tuckert, oder eine bewusste Pause) und sich zu besinnen, dass nichts von dem, was in unseren Supermarktregalen steht, dort automatisch steht.

Menschen haben dafür gearbeitet, und wir leben von einer reichen Schöpfung, die uns ein fürsorglicher Gott geschenkt und zu einem verantwortungsvollen Umgang anvertraut hat:
“Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch.”
(Matthäus 6,26)  

Christina Kunkel
Regionalleitung der Katholischen Region Wiesbaden | Rheingau | Taunus

Herzliche Einladung

Herzliche Einladung zur den Erntedankfeiern in der Katholischen Region Wiesbaden | Rheingau | Taunus. In allen Pfarreien werden in den reich geschmückten Kirchen Erntedankgottesdienste gefeiert.

ÖKUMENISCHE ANGEBOTE

Sonntag, 28. September um 11.30 Uhr
Ökumenischer Erntedank-Gottesdienst
am Warmen Damm in Wiesbaden
mit der Regionalleitung Jürgen Otto und der stellvertretenden Dekanin Miriam Lehmann

Sonntag, 19. Oktober, 10.30 Uhr
Ökumenischer Erntedank-Gottesdienst
des Kreisbauernverbands Rheingau-Taunus e.V.
auf dem Betriebsgelände der Firma Schlotter in Wörsdorf
mit der Regionalleitung Jürgen Otto und Pfarrerin Dr. Daniela Opel-Koch (Idstein)

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