Eibingen

Gestaltungsspielräume erhalten und gut Kirche sein

Pastoralkonferenz stellt sich in Eibingen schwierigen Zukunftsfragen

Zwei starke Heilige umrahmten die Pastoralkonferenz der Katholischen Region Wiesbaden | Rheingau | Taunus. Mit einem Impuls zu Elisabeth von Thüringen eröffnete Gemeindereferent Johannes Mockenhaupt das Treffen der rund 60 pastoralen Mitarbeitenden mit der Regionalleitung, Christina Kunkel und Jürgen Otto, in der Abtei St. Hildegard in Eibingen. Passend zum Veranstaltungsort und -thema schloss der Tag mit dem Gedicht „Ko-operation“ von Annette Esser,  das sich im Pilgerbuch der Hildegard von Bingen findet und von Jürgen Otto vorgetragen wurde. In einer guten Ko-operation gehe es nicht um die Frage, „welche Suppe wir haben, sondern wie wir es schaffen, unsere Suppe miteinander auszulöffeln“.

In den Blick genommen wurde an dem Herbsttag die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU), die Dr. Sebastian Stieler vom Fachteam Pastorale Entwicklung des Bistums Limburg vorstellte. Die KMU liefert seit 1972 alle zehn Jahre Erkenntnisse rund um die Themen Kirchenmitgliedschaft und Religion. 2023 wurden erstmals nicht nur evangelische Kirchenmitglieder und Konfessionslose, sondern auch Katholikinnen und Katholiken befragt. Das Ergebnis ist für die katholische Kirche ernüchternd, denn der Vertrauensverlust in die Institution ist groß. Positiv wurde vermerkt, dass viele Kirchenmitglieder noch eine Bindung an ihre Pfarrei haben – hier setzten die Seelsorgenden mit ihren Überlegungen an.

„Wie kann man dem Vertrauensverlust begegnen?“ und „Wo kann man Einfluss nehmen?“ waren Fragen, die sich die Runde nach der Mittagspause stellte. In Kleingruppen wurde diskutiert, wie Menschen angesprochen werden können und was das für das künftige Arbeiten heißt. Mehrfach wurde auf die Relevanz der Pfarreien und die Bedeutung von Kooperationen hingewiesen, um Gestaltungsräume zu erhalten. Jürgen Otto fragte, angesichts geringerer Einnahmen und zurückgehender Mitarbeitendenzahlen: „Wie können wir in zehn Jahren gut Kirche sein?“ Es gehe darum zu schauen, was es in den Pfarreien Gutes gebe und wie dies über Kooperationen geteilt werden könne. Die Region könne hier gute Möglichkeiten der Zusammenarbeit eröffnen, sagte Kunkel.

Anne Goerlich-Baumann

Redakteurin | Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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