„Drug Checking“ im Club

In den Clubs wird kräftig gefeiert. So auch im Kesselhaus beim Wiesbadener Schlachthof. Dort mittendrin gab es zuletzt einen besonderen Stand zum sogenannten „Drug Checking“. Partybesucher konnten anonym ihre Cannabis-Produkte mit einem Messgerät auf Inhaltsstoffe testen lassen, erzählt Felix Pabst von der Caritas Fachambulanz. 

„Drug Checking“ ist ein Pilotprojekt der Stadt Wiesbaden in Kooperation mit dem Verein Basis e.V., dem Suchthilfezentrum Wiesbaden und der Caritas Wiesbaden-Rheingau-Taunus. Erste Testläufe waren schon erfolgreich, bestätigt Anna-Maria Engelhardt, ebenfalls von der Caritas Fachambulanz. Die Stadtverantwortlichen möchten so niederschwellig für das Thema Drogen sensibilisieren. Mit einem Infostand stehen die Macher auf öffentlichen Partys – im Gepäck Infomaterial und ein Messgerät, um die Inhaltsstoffe der Drogen zu bestimmen. Auch sollen so Kontakte zur lokalen Suchthilfe hergestellt werden. Für die Konsumenten ist der Test gratis und anonym.

Irgendwann auch nicht-legale Drogen zu testen, ist das Ziel der Verantwortlichen. Momentan gibt es rechtlich aber noch keine Absicherung. Das Land Hessen muss noch sogenannte Ausführungsbestimmungen erlassen. Die Stadt Wiesbaden setzt daher eigenen Aussagen zufolge zunächst ausschließlich auf Substanzanalysen von Cannabis-Produkten. Auf jeden Fall hoffen alle Beteiligten, dass sich das Ganze in noch mehr Clubs in der Landeshauptstadt dauerhaft etabliert, sagt Felix Pabst.

Es geht um Vertrauensaufbau, niederschwellig auf die Gefahr von Drogen aufmerksam zu machen und nicht mit dem erhobenen Zeigefingen daherzukommen. Das Pilotprojekt sei sinnvoll und lasse bestimmt einige über den eigenen Drogenkonsum nachdenken, ist sich Pabst sicher.