Aarbergen, 15.12.2025

„Es braucht mutige Menschen“

Zentrale Aussendungsfeier des Friedenslichts in St. Bonifatius Aarbergen mit Bischof Dr. Georg Bätzing

„Das Licht ist da! Gleich zieht es Kreise“, freudig begrüßte Bischof Dr. Georg Bätzing bei der zentralen Aussendungsfeier des Bistums in St. Bonifatius Aarbergen das Friedenslicht aus Bethlehem. Bereits eine Woche zuvor hatten zwei Pfadfinder vom Stamm Paloma mit der deutschen Delegation die kleine Flamme in Linz in Österreich abgeholt und nach St. Bonifatius gebracht.

Marcel Althen vom Stamm Paloma und Gruppenleiter der Wölflinge zeigte sich begeistert, dass die Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Aarbergen in diesem Jahr Gastgeber für die Aussendungsfeier sein durften. „Wir haben das noch nie gemacht“, erzählt er. Es sei großartig, dass aus dem ganzen Bistum Stämme angereist seien. Damit sich die Anreise doppelt lohnte, gab es vorab ein Programm vor der Kirche und im Gemeindehaus. Gleich zwei Lagerfeuer fackelten auf dem Gelände, Stockbrot brutzelte über den Flammen, bunte Armbänder wurden geknüpft und Mutmach-Steine gestaltet, denn das Jahresthema der Friedenslichtaktion lautete „Ein Funke Mut“.

„Mut ist wie ein Funke“

Welche Wirkung ein kleiner Funke haben kann, demonstrierte Diözesankurat Frank Fieseler eindrücklich während der Aussendungsfeier. Er entzündete eine große Wunderkerze, die funkelnd und laut krachend den Kirchenraum erhellte. „Mut ist wie ein Funke – oft ganz klein, doch er kann etwas Großes entzünden“, sagte Fieseler. „Geh los! Sei mutig! Sei Licht!“, forderte er die Gemeinde auf, unter die sich auch Pfarrer Stefan Schneider und Jürgen Otto, Leitung der Katholischen Region Wiesbaden | Rheingau | Taunus, gemischt hatten.

„Es braucht mutige Menschen“, predigte auch Bischof Dr. Georg Bätzing. Schon ein einzelner Mensch könne viel bewirken. Der heilige Georg, der Schutzpatron der Pfadfinder und des Bistums, sei für seine Tapferkeit bekannt gewesen. Mutig sei auch die anglikanische Bischöfin Mariann Edgar Budde gewesen, die den amerikanischen Präsidenten Donald Trump ins Gewissen geredet und um Barmherzigkeit gebeten habe. Beeindruckend sei auch der Mut von Malala Yousafzai, die sich schon als Elfjährige für die Rechte von Frauen und Kindern in Pakistan eingesetzt habe. Sie überlebte ein Attentat der Taliban und erhielt mit 17 Jahren den Friedensnobelpreis. „Du kannst Frieden stiften, wenn du Frieden in deinem Herzen hast“, machte der Bischof den Anwesenden Mut.

Das Licht sicher in Laternen transportiert

Im Anschluss verteilten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Friedenslicht in den Bankreihen der Kirche. Viele hatten nicht nur Kerzen, sondern auch Laternen mitgebracht, um die Flamme sicher in die Heimatgemeinden zu transportieren.

Musikalisch getragen wurde die Aussendungsfeier von den Liedbeiträgen von Clara Vogel (Gesang) und Thomas Klima (E-Piano) von der Jugendkirche KANA. „Zeig, was du liebst! Komm und halt dich nicht raus“, wurde zum Abschluss in dem vollbesetzten Kirchlein in Aarbergen gesungen. Eine Botschaft, die viele gemeinsam mit dem Friedenslicht mit nach Hause und in ihre Pfarreien nahmen.

Anne Goerlich-Baumann

Redakteurin | Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Über das Friedenslicht von Bethlehem

Seit 1986 entzündet jedes Jahr ein Kind in der Geburtsgrotte Jesu in Betlehem das Friedenslicht. Am Samstag vor dem 2. Advent wird die kleine Flamme der Hoffnung in einer ökumenischen Aussendungsfeier in Österreich an die internationalen Pfadfinder*innen-Delegationen weitergegeben. Pfadfinder*innen tragen das Licht von dort aus weiter – nach Europa und darüber hinaus in viele Länder der Welt.

Das Friedenslicht ist Zeichen für Freundschaft, Gemeinschaft und Verständigung aller Völker. Mit dem Entzünden und Weitergeben des Friedenslichtes wird an die weihnachtliche Botschaft erinnert.

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