Idstein, 13.06.2025
Blumen im Pizzakarton
Pizzakartons und Eimer mit weißer Farbe stehen auf dem Pfarrhof. „Ich streiche gerade die Kartons weiß an, damit die schöner aussehen. Wir legen dann Blumen rein und bilden eine Form daraus, damit es an Fronleichnam schön aussieht“, erklärt die 10-jährige Lilien. Pinselstrich für Pinselstrich übermalt sie den „Guten Appetit“-Schriftzug des Pizzakartons. Noch hat sie sich nicht entschieden, welches Symbol sie dieses Jahr aus Blumen, Muscheln, Eierschalen und getrocknetem Kaffeesatz legen will. Knapp eine Woche Zeit hat sie noch, am Mittwoch, 18. Juni, treffen sich die Kinder, um die Kartons mit Blumen zu gestalten.
Viele Generationen helfen mit
Die Pizzakartons hat eine Pizzeria aus dem Ort gespendet. Auch die Blumen sind Spenden von vielen Menschen rund um Idstein. „Jedes Jahr kommen mehr Blumen, weil die Menschen verinnerlicht haben, dass wir diese Aktion machen und das gerne unterstützen“, sagt Pastoralreferentin Tatjana Schneider. „Jede und jeder kann sich ein Stück weit einbringen – das ist ein generationsübergreifendes Projekt“, so Schneider.
Blumenteppich mit Transportmöglichkeit
Die Begeisterung der Erwachsenen für das Legen von Blumenteppichen strahlt auf die Kinder ab. „Meine Tochter redet aktuell von nichts anderem. Das ist das Event des Jahres. Letztes Jahr wollte sie ihren Karton so gerne aufheben, aber es ist einfach eine Sache nur für den Tag“, sagt Andra Herborn, ehrenamtliches Gemeindemitglied. Den Blumenteppich Stück für Stück aus einzeln gestalteten Pizzakartons zu legen, hat einen Vorteil: „Wir können die dekorierten Kartons sehr gut transportieren. Der Küster kann sie einfach ins Auto einladen und dann bauen die Erwachsenen den Blumenteppich morgens schön auf. Das heißt, wir können das gut vorbereiten und müssen mit den Kindern nicht an Fronleichnam morgens um fünf Uhr aufstehen“, so Herborn.
Highlight: Blumen streuen
Die individuell gestalteten Blumen-Kartons der Kinder liegen an Fronleichnam am Kalmenhof, einer sozialpädagogischen Einrichtung der Jugend- und Behindertenhilfe. Die neunjährige Miriam freut sich schon auf die Prozession dorthin: „Bei der Prozession laufen wir fast ganz vorne. Und wir streuen viele Blumen auf die Straße.“ Den Weg schmücken sie für das Allerheiligste und feiern, dass Jesus in der gewandelten Hostie da ist.