Wiesbaden
Kjerag, Avtrekkshette und Preikestolen
„Norwegen kann man einfach nicht beschreiben“, da waren sich die 25 Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Pfarrei St. Birgid nach ihrer Rückkehr sehr einig. 14 aufregende Tage verbrachten sie dort im Juli und konnten gemeinsam die Einzigartigkeit des skandinavischen Landes erleben. Die Monate zuvor hatten sie nicht nur voller Vorfreude auf die Abreise gewartet, sondern durch etliche Aktionen, wie beispielsweise einem großen Flohmarkt an den Pfingsttagen und einem fordernden Einsatz am Weinstand in Bierstadt, einen Teil zur Reisekasse beigetragen.
Unterwegs in drei Kleinbussen
In drei Kleinbussen der Pfarrei brach die Gruppe, begleitet von Pfarrer Frank Schinding und Sozialarbeiter Pawel Meisler, gleich in der ersten Ferienwoche endlich in den Norden auf. Nach knapp zwölf Stunden Fahrtzeit wurde die erste Zwischenstation Hirtshals in Dänemark erreicht, von wo aus am nächsten Morgen die Fähre in Richtung Norwegen ging. In der Stadt Kristiansand wurde dann erstmals norwegischer Boden betreten und von dort aus das letzte Stück Fahrt in Angriff genommen. Am späten Nachmittag erreichte man schließlich das Ziel, das Selbstversorgerhaus in Tjørhom. In den folgenden zwei Wochen durfte die Gruppe dort viele Höhepunkte erleben. Es ging unter anderem im Rahmen einer wunderschönen, aber auch anstrengenden Wanderung zum 1.000 Meter hohen Kjerag-Hochplateau und dem Kjeragbolten, einen riesigen in einer Felsspalte eingeklemmten Felsen.
Mit Bembel auf den Berg
„Egal wohin das Auge oben an der Kante des Kjerag blickte, es gab immer etwas ganz Besonderes zu sehen“, beschreibt Mitfahrer Niklas Löhr: „Nach rechts und links den atemberaubenden Lysefjord. Nach vorne: einzigartige Natur. Nach oben: traumhaftes Wetter. Nach hinten: eine tolle Gruppe“. Und er ergänzt: „Das sind Bilder, die diese Freizeit nicht besser beschreiben könnten, denn Norwegen, das Wetter und die Gruppe strahlten auch in den kommenden Tagen“. Beim Besuch im schönen Stavanger, bei Bootstouren durch den Lysefjord und beim entspanntem Baden. Ein weiteres Highlight, war der Besuch auf dem weltberühmten Preikestolen (Predigtstuhl), einem Felsvorsprung hoch über dem Lysefjord. Sogar einer der pfarreieigenen St. Birgid-Bembel schaffte es bis hinauf.
Unvergessen werden für alle auch die Fahrten durch den mit 14,4, Kilometer längsten Unterwassertunnel der Welt und der Besuch auf einer Husky-Farm inklusive der Fahrten auf einem von sechs Huskys angetriebenen Kart bleiben. Auch im Haus in Tjørhom gab es immer neue Aktivitäten: tolle Gottesdienste und Andachten, ein Quizabend, der in diesem Jahr unter dem Titel „Hvem vet om det?“ (Wer weiß denn sowas) gespielt wurde oder die Aufgabe zu einem unbekannten norwegischen Wort einen phantasievollen Werbefilm zu drehen. So wurde aus „Avtrekkshette“ (Dunstabzugshaube) beispielsweise ein Fußmatten-Unternehmen, das Gefühl eines Norwegen-Urlaubs, eine Gute-Nacht-Geschichten-Reihe und eine Beseitigungsfirma. Viel Spaß hatten alle beim Drehen und beim folgenden Kinoabend!
Aber auch die schönste Reise geht einmal zu Ende! Über Stavanger ging es nach Dänemark und wieder tausend Kilometer in den Süden bis glückliche, übermüdete, aber von ihren Erlebnissen geprägte 25 junge Menschen wieder in Wiesbaden ankamen und sich sicher waren: Es war ein unvergessliches Erlebnis in einem unbeschreiblichen Land!
Text: Barbara Yurtöven